Sticktagebuch

Die ersten 105 Tage des ersten Lockdowns

Es ist Montag der 16.März 2020 nach den Ferien und Covid-19 hat nun auch den Raum „Schule“ eingenommen. Die Schule wurde geschlossen, der Präsenzunterricht aufgehoben und da saßen wir nun am Küchentisch und hörten interessiert dem Radio zu. Was kommt auf uns zu und was möchten wir tun, um all das festzuhalten? Wir entschieden uns für ein Tagebuch, ein gesticktes Tagebuch! Jeden Tag eine kleine Stickerei auf einem Stück Stoff, eher groß als klein, denn wir wissen ja nicht, wie lange der Lockdown andauert. So fing es an und der erste Lockdown wurde für meine Tochter und mich etwas Besonderes. Wir haben jeden Tag bewusst erlebt, hatten Zeit zusammen, ob kuschelnd oder streitend, ganz egal-einfach zusammen. Wir saßen morgens am Fenster in der Sonne und wurden unruhig am Nachmittag, weil wir immer noch keinen Plan hatten wie wir unseren Alltag mit Schule und Office unter einen Hut bekommen sollten.

Jeden Abend überlegten wir, was wir von diesem Tag festhalten wollen. An welche Situation möchten wir uns erinnern? Meistens waren es die kleinen, sonst eher unwichtigen Momente, die uns wichtig waren, z.B. lange Telefonate mit der Oma, Donuts oder Burger to go, Raupen im Park, der lustigste und der traurigste Tag, ein Aprilscherz, das „Vermissen“ und unser „Schule im Schlafanzug “Tag. Tag 1 liegt nun über ein Jahr zurück und wir sind bereits in der Flanke der dritten Welle. Jeder weitere Lockdown, ob im Dezember oder erneut im März 2021, war anders und hatte nie wieder dieselbe Emotion und Achtsamkeit wie einst die ersten 105 Tage im ersten Lockdown.

PS: Das Sticktagebuch ist unverkäuflich und wird immer eine Erinnerung meiner Tochter und mir sein ♥

Für Euch, habe ich 15 Motive des Sticktagebuchs nachgestickt – Jedes ist ein Unikat, weitere Motive in dieser Form und Zusammenstellung wird es nicht geben ♥